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Ein letztes Mal WEM Centre

Zum letzten Mal bin ich gerade im WEM in Ayikuma und mir wird bewusst, wie wenig von meinem Jahr hier in Ghana mitten in der Rays of Hope Familie noch übrig ist. Der Gedanke, dass all das hier demnächst vorbei ist löst momentan ziemlich gemischte Gefühle bei mir aus, auf jeden Fall aber das Bedürfnis jeden Augenblick besonders zu genießen!

Dadurch ist meine Kamera, wie auch schon am Anfang des Jahres, wieder zu meinem treuen Begleiter geworden.

 

Die Kids wissen die Anwesenheit meiner Kamera sehr zu schätzen und betteln immer wieder um einen Schnappschuss, dem ich immer schwerer wieder stehen kann. In den letzten Tagen habe ich wieder mit dem Stricken angefangen eine Tätigkeit, die die Kinder wahnsinnig fasziniert. Teilweise reicht ihnen einfach das Zuschauen, aber vor allem die Älteren äußern immer wieder den Wunsch Stricken zu lernen, genauer gesagt wolle sie wissen wie man eine Socke strickt. Wenn ich nachdem Jahr die Kids besuchen komme muss ich wohl Wolle und Nadeln einpacken und dann gibt es einen Strickkurs in Ghana, ich weiß nur noch nicht wozu die dicken Socken und Mützen hier genutzt werden sollen.

 

Neben all diesen besonderen Situationen genieße ich hauptsächlich den Alltag. Das Kochen in der Draußenküche, die Hausaufgabenbetreuung, gemeinsames Essen und die Spaßzeit nach dem Abendbrot bevor es Zeit zum ins Bett gehen ist.

 

Auf dem rechten Bild seht ihr wie Kenkey zu bereitet wird, ein typisches ghanaisches Gericht, dass gerne auch schon zum Frühstück verzehrt wird. Auch wenn ich es inzwischen echt gerne esse früh am Morgen bin ich dazu noch nicht in der Lage. Kenkey wird übrigens aus fermentiertem Mais zu bereitet und letztendlich als Kugel geformt in Maisblättern gekocht. Die Kinder sind gerade dabei die einzelnen Kugeln mit Maisblättern zu umhüllen.

Kenkey selbst isst man mit den Händen, wobei die Finger als Löffel genutzt werden. Ein kleines, normalerweise mit Zeige- und Mittelfinger, abgetrenntes Stück, wird dann so geformt, dass man eine kleine Kuhle in der mitte hat, so dass es wie ein Löffel funktioniert. Ich weiß jetzt nicht ob es verständlich genug erklärt ist, aber man findet ziemlich schnell heraus, wie man am Besten Soße und Kenkey zeitgleich in den Mund bekommt. Nicht zu vergessen ist natürlich, dass mit der rechten Hand gegessen wird, die Linke gilt als unrein. Wie schon erwähnt ist man Kenkey mit einer Soße oder aber mit frischm Chilli, das mit Tomaten und Zwiebeln zermürbt wurde.

Genauso, wie das ghanaische Essen, gehört die Morning Devotion zu meinem festen Tagesablauf und ich bin mir zeimlich sicher, dass sie mir fehlen wird.

 

Mit Liedern gemeinsam in den Tag zu starten und nach zehn Monaten sogar fähig sein den Großteil der Lieder mitzusingen zaubert mir jeden Morgen ein Lächeln ins Gesicht. Falls ihr euhc jetzt fragt wieso ich denn solange für ein paar Liedtexte gebraucht habe, dann liegt es zum Großteil an der Sprache, Lieder auf Twi sind einfach schwer zu lernen und die Bedeutung kenne ich bis heute zum Großteil nicht, aber ich weiß welche Silben ich aneinander hängen muss.

Ein weiterer Teil meiner Zeit im WEM wird durch die Hausaufgabenbetreuung, Preps, eingenommen.

 

Das ist nicht immer spaßig, aber es lohnt sich wenn man dann die Fortschritte der Kinder sieht. Da es zur Zeit auf die letzten Klassenarbeiten in diesem Schuljahr zu geht wird zum Großteil auch mit entsprechendem Ehrgeiz gelernt. Wie jeden Term gibt es am Ende die Prep-Exams, eine Art Klassenarbeit, die als Vorbereitung auf die richtigen Prüfungen gesehen wird.

 

Ganz liebe Grüße aus Ghana und bis demnächst

 

Eure Jule

 

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