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Regen, Regen und nochmal Regen

Hej und willkommen in der Regenzeit,

 

vor einigen Wochen goss es plötzlich aus Eimern, was von unseren Arbeitskollegen nur mit den Worten kommentierten, jetzt fängt die Regenzeit an und Recht hatten sie.

 

Eigentlich fängt es mit dem Regen erst Ende Mai an, aber der Klimawandel macht sich auch in Ghana bemerkbar, so regnet es jetzt schon im März.

 

In den letzten Wochen war es teilweise so grau in grau und windig, dass es mir vorkam als hätten wir gerade Herbst. Nicht zu unterschätzen sind die Temperaturen bei Regen, frostige 25°C, so dass ich lange Socken, Hose und Sweatshirt Jacke tragen muss. Die ghanaischen Frauen vervollständigen ihr Regen-Outfit mit einer Plastiktüte, die sie über die Haare stülpen, wenn sie sich in den Regen wagen. Während ich den Regen genieße und gerne einen kleinen Spaziergang durch den Regen mache, sind die Ghanaer eher wasserscheu und so sieht man den Großteil bei Regen unter Überdachungen stehen oder er bleibt direkt Zuhause.

Die Obrounis, die durch den strömenden Regen stapfen, werden dann nur verwundert gemustert.

Aber manche Dinge müssen eben auch bei Regen erledigt werden. Eines dieser Dinge ist wohl das Wäschewaschen und so wurde trotz des Schmuddelwetters die Wäsche sauber und dicht an dicht auf die überdachte Wäscheleine gehangen. Auf andere Dinge kann man bei Regen zwar verzichten, aber manches macht den Kindern einfach so viel Spaß, dass es trotzdem stattfindet. Wie zum Beispiel das Fußballtraining, auch wenn der Trainer auf Grund des Regens die Anfahrt nicht schafft, sind die Jungs begeistert dabei und sehen danach aus, als hätten sie eine Schlammschlacht veranstaltet.

Da Termine und Verabredungen auf Grund des Regens abgesagt werden ist in Ghana übrigens üblich. Wenn ein Treffen geplant ist oder es regnet ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass mindestens eine Person zu spät kommt oder auch gar nicht erscheint. Zum Teil liegt das tatsächlich an den schlechten Straßen, die bei Regen eher eine Schlammrutsche als einer Straße ähneln, der Rest liegt vielleicht aber auch einfach an den Gewohnheiten mancher Ghanaer.

Damit es im WEM-Centre demnächst nicht mehr an der Straße liegt, wurde am Samstag ordentlich gearbeitet. Nach heftigen Regenschauern haben sich dort sonst regelmäßig Autos festgefahren, in Zukunft ist das hoffentlich besser.

Mit Schotter und Erde füllten wir die Zufuhr wieder auf.  Die durch den vielen Regen aufgeweichte Erde glich eher Lehm und so mussten nach dem Arbeiten, sämtliche Schuhe ordentlich geschrubbt werden, so dass die Kids in der nächsten größeren Pfütze eine Waschstraße aufmachten.

Die Straße neu befestigen ist nicht unbedingt die Lieblingsbeschäftigung der Kids, viel lieber wollten sie Fotos machen und so haben sie gemodelt was das Zeug hält.

Um das perfekte Foto ging es dann auch noch am Samstagnachmittag, endlich war es mal nicht am Regnen und zum Fußball und Volleyball spielen ging es ins Nachbardorf. Natürlich stand dabei der Sport im Vordergrund, die schönen Blumen sorgten jedoch für einige neue Fotos. Nachdem Daniel mit den Worten ankam, Jule komm mal mit ich möchte ein Foto vor den Blumen machen, waren auch der Rest wieder im Foto Wahn. Dabei ging es dann darum das perfekte Bild zu haben.

Die Spiele haben wir zwar leider verloren, aber wir waren eine hervorragende Fangemeinschaft und einen wunderschönen Nachmittag!

 

Liebe Grüße aus der Regenzeit

 

Eure Jule

 

 

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