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Eine Blume wird verpflanzt

Das erste Mal seit unserem Arbeitsbeginn hatten wir die Chance ein komplettes Wochenende zu viert zu verbringen.

 

Wodurch das Wochenende von uns allen wirklichen genossen wurde und direkt mit einem Highlight startete.

 

Los ging es am Freitagmorgen mit einer traditionellen ghanaischen Hochzeit. Ein ziemliches Spektakel, dass uns vor einige Aufgaben stellte.

-Was zieht man an?
-Was schenkt man?

-Gibt es irgendwelche Regeln?

-Wie kommen wir da hin?

 

Wir haben es dann tatsächlich geschafft alle in neuer ghanaischer Kleidung zu erscheinen und auch der Hinweg mit dem Taxi funktionierte Problemlos. Eine ghanaische Hochzeit kann man zum Glück nicht übersehen, im Garten standen riesige Zelte, es lief laute Musik und alles war mit Schleifen und Bändern dekoriert.

 

Die Bestuhlung war für uns dann zuerst etwas merkwürdig sich gegenüber standen mehrere Stuhlreihen, wie bei einer Verhandlung. Wie wir schnell feststellen konnten, war die eine Seite für die Familie der Braut und die zweite Seite für die Familie des Bräutigams gedacht. Zu Beginn der Hochzeit war jedoch nur die Seite der Braut besetzt. Nachdem ein Redner die Familie begrüßt hatte, "klopfte" es an der Tür und der Besuch wurde hereingebeten, hierbei handelte es sich um die Familie des Bräutigams, die mit einer eigenen Rednerin und vielen Geschenken ankam.

Und dann ging es los mit der Verhandlung, wobei Geschwister und Eltern der Braut ausgezahlt wurden, damit "die Blume der Familie verpflanzt werden darf". Da mit der Hochzeit die Braut zu ihrem Ehemann zieht und somit eine große Lücke in ihrem Elternhaus entsteht wurden verschiedenste Dinge überreicht, die von der Brautfamilie gefordert wurden. Nachdem die Übergabe und Präsentation der einzelnen Gegenstände stattgefunden hatte, wurde der Bräutigam hereingeholt und präsentiert....

 

Um die Anreise der Braut zu ermöglichen wurde nun Geld von den Gästen gesammelt.

 

 

Mit viel Spektakel wurde schließlich die Braut hinzugeholt, deren Aufgabe es nun war dem ganzen Zuzustimmen und die Geschenke an ihre Familie zu akzeptieren. Nachdem die Braut den Tausch akzeptiert hatte musste nur noch der Vater sein Ja-Wort geben. Mit viel Geziere, um etwas Schwung in die Verhandlung zu bringen willigte er schließlich ein.

 

Die eigentliche Hochzeit bestand dann daraus, dass die Braut ihrem Bräutigam symbolisieren musste, dass sie ewig für ihn sorgen wird, was durch das Überreichen einer Wasserflasche erfolgte. Mit einer anschließenden Rede mit Gebet, durch einen Verwandten, wurde der Braut schließlich ihr Ring überreicht. Zum Abschluss erhielt das Brautpaar eine Bibel, aus der sie in Zukunft gemeinsam lesen sollen.

Im Anschluss gab es Mittagessen für alle Anwesenden und jeder Gast erhielt einen Eimer. Ja einen Eimer und wir waren genauso verwirrt, was sollten wir Bitteschön mit einem Eimer...

Schließlich wurde uns erklärt, dass dies eine Tradition sei um den Gästen etwas zurückzugeben, zeitgleich steht der Eimer für die Fruchtbarkeit.

 

Am Samstag fand dann die Hochzeit statt, ganz genau habe ich diese Aufteilung noch nicht verstanden, ich glaube jedoch, dass die traditionelle Zeremonie, die wir uns ansehen durften, vor Gericht nicht als Ehe akzeptiert wird.

 

Ich hoffe, ich habe das jetzt alles richtig dargestellt...

 

Ganz liebe Grüße und ab jetzt hoffentlich wieder regelmäßigere Berichte,

 

Eure Jule

 

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Kommentare: 1 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Gaby Scheland (Sonntag, 16 Dezember 2018 07:38)

    Hallo das war bestimmt mal was anderes hier in Deutschland würde es sowas nicht geben ganz früher war das bestimmt mal so wünsche euch einen schönen dritten Advent