Was sonst noch so passiert ist

Man erlebt ja nicht nur den Arbeitsalltag, sondern jeden Tag passiert auch noch etwas anderes, eben täglich Ghana.

 

 

 

Denn was wir schon festgestellt haben:

 

„Plan nichts, es kommt eh was dazwischen!“

 

Das hatten wir uns beim Mittagessen am 21.10. überlegt und wurde uns direkt bestätigt…

 

Denn am Nachmittag gab es einen Stromausfall, was ich dazu erklären muss ist, dass die Stromversorgung hier über ein Prepaidsystem funktioniert. Unser Geld war zwei Tage vorher leer gegangen und so lebten wir von der Reserve, die für zwei bis drei Tage reicht…
Nach dem Stromausfall funktionierte bei uns im Haus leider immer noch nichts und wir wussten nicht so ganz wo das Problem lag. Die einfachste Erklärung war jedoch für uns, dass wir einfach nur die aufgeladene Karte in das Prepaid Gerät stecken müssen. Gesagt, getan und es passierte, nichts.

 

Das konnten wir uns dann tatsächlich nicht erklären und so besuchten wir erstmal unsere Retterin in allen Notsituationen, Auntie Paulina, unsere Nachbarin. Auntie Paulina ist ein echter Engel und hat uns schon in allen möglichen Situationen geholfen. Zum Glück hatte sie auch da einen rettenden Kontakt an der Hand und so stand wenige Stunden später der Elektriker vor unserer Tür, der sich auch wirklich ins Zeug legte und sogar noch einen Kollegen organisierte. Leider konnten beide das Problem nicht lösen und so hieß es für uns erstmal, gemütlicher Abend bei Kerzenschein.

 

Am nächsten Tag fuhr Basti dann zum Elektrizitätswerk, die das Problem angeblich behoben hatten. So freuten Marie und ich uns auf einen Abend mit Licht und funktionierendem Ventilator, Vorfreude ist ja bekanntlich die größte Freude. Wir wurden dann leider ziemlich enttäuscht, so langsam hatten wir Routine im Kerzen anzünden und unsere Handys durften wir immerhin bei Auntie Paulina aufladen.

 

Immerhin hatten Marie und ich so die Chance selbst das Elektrizitätswerk zu besuchen…
Die uns dann auch versprachen, dass sich der zuständige Elektriker bei uns melden würde, ganz so viel Vertrauen hatten wir in diese Aussage ehrlich gesagt nicht…

 

Das Problem wurde aber tatsächlich im Laufe des Tages gelöst und wir waren ziemlich froh nach drei Tagen nicht mehr im Dunkeln zu sitzen. Und weiterer Luxus kam hinzu wir konnten uns einen Rasenmäher leihen….

 

Das war auch wirklich notwendig, denn durch das recht hoch gewachsene Gras hatten wir wahnsinnig viele Moskitos im Haus, Rasen mähen in Ghana ist jedoch auch ein Abenteuer, aber irgendwann war es geschafft und irgendwo hatten wir sogar noch Zeit zum Unkraut jäten, weiß allerdings nicht mehr so wirklich wie das funktioniert hat.

 

 

 

Um uns, nach so viel Stress, ein wenig Luxus zu gönnen und so fuhren Marie und ich am Samstagmittag in die „Accra Mall“ und Zack fühlten wir uns fast wie in Europa. Ein geschäftiges Einkaufszentrum und Weiße, einmal nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller Dunkelhäutigen stehen...

 

In Ruhe Pizza essen war leider trotzdem nicht möglich, direkt musste ich die ersten Flirtversuche abwehren, es war trotzdem ein schöner Tag. Eine Einkaufsmöglichkeit, die ich so langsam echt Wertschätzen lerne, sind die Händler, die ihre Ware auf dem Kopf transportieren und damit von Trotro zu Trotro laufen, so kann man sein Trinkwasser ganz bequem und einfach kaufen. Zurück in Ashaiman machten wir dann noch einen Abstecher auf den Stoffmarkt. Neue Kleider müssen ja auch wieder sein, dann gibt es demnächst hoffentlich Fotos.

 

 

 

So passiert hier jeden Tag etwas neues, obwohl die schönen Erlebnisse einfach überwiegen.

 

 

 

Jetzt ziehe ich erstmal wieder ins WEM, freue mich darauf schon total, obwohl ich das geschäftige Treiben von Ashaiman echt vermissen werde.

 

 

Liebe Grüße

 

 

Eure Jule

 

 

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