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Eine Woche im Jugendhaus Salesianum

Hej Leute,

damit ich gar nicht erst vergesse zu schreiben, jetzt schonmal ein kleiner Vorgeschmack.

 

Alle Freiwilligen der "Aktion Lichtblicke Ghana" absolvieren, als Vorbereitung auf die Arbeit in Ghana, ein Praktikum im Jugendhaus Salesianum in Paderborn. In der letzten Wochen, habe ich die Arbeit im Jugendhaus, liebevoll Sali genannt, kennengelernt. Das Jugendhaus, eine stationäre Jugendhilfe, beherbergt zwei Wohngruppen und eine Tagesgruppe für Jugendliche.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen beginnt für die Jugendlichen das Studium, ein Zeitraum um anstehende Hausaufgaben zu erledigen. Am späten Nachmittag finden dann verschiedene AG's, wie Kochen, Backen, Fußball, Fitness und und und statt. Ich begleitete den Nachmittag der Jugendlichen und erfuhr somit mehr über ihr Leben. Dabei konnte ich einen Einblick in die Jugendarbeit in Deutschland gewinnen.

Mein Tag endete dann mit dem gemeinsamen Abendessen in der Wohngruppe. Hierbei erkannte ich dann endgültig den Grund für unseren riesigen Monatseinkauf am Wochenanfang ; ).

 

Doch natürlich verläuft auch ein Praktikum nicht ohne Pannen...

Und so gelang es uns, uns auszusperren...

Doch die UMAs (eine Wohngruppe minderjähriger Flüchtlinge) nahmen uns für einen Abend auf und so kamen wir in den Genuss ihrer Kochkünste. Bei einer wahnsinnig leckeren, leicht scharfen Reispfanne mit Hühnchen, wurden wir mit Fragen zu unserem Freiwilligenjahr überschüttet. Und vor allem ging es um das Thema, warum wollt ihr da hin???

Erst da ist uns bewusst geworden, dass es für Flüchtlinge nicht nachvollziehbar ist, warum wir freiwillig in ein Land gehen, in dem es vielen Leuten sehr schlecht geht. Nach einem Abend mit spannenden Gesprächen und leckerem Essen waren wir jedoch froh, als wir endlich wieder in unsere Zimmer konnten.

 

Wahnsinnig schnell war meine Praktikumswoche dann vorbei und es kam das große Revival-Wochenende. Ein Treffen vieler ehemaliger Volus, die alle ihre ganz eigenen Geschichten über ihre Zeit in Ghana mitbrachten. Auch wir als neue Volus waren schnell in die Gemeinschaft integriert und stellten fest, wie eng sich die Anderen selbst nach zehn Jahren noch mit dem Projekt verbunden fühlten. Neben aktuellen Fotos aus Ghana bekamen wir auch die aktuellen Probleme vor Ort mit. Durch die immer schwächer werdende Regenzeit und lange Trockenperioden fehlt es im WEM-Center immer wieder an Wasser und ein neuer Brunnen wird benötigt. Durch die Aufnahme neuer Kinder wachsen zudem die laufenden Kosten, Dinge die mir am Anfang meiner Vorbereitung auf das Projekt gar nicht so bewusst waren...

 

Wie es sich für ein echtes Ghana-Wochenende gehört gab es ghanaisches Essen, "Red Red", Kochbanane mit roten Bohnen.

Am Samstagmorgen haben wir dann mit Ghana geskypt und es war faszinierend wie sehr die Kids sich auf "ihre" Volus gefreut haben, denn jede Volugeneration hilft einer neuen Kindergruppe beim Eingewöhnen in das Projekt und so entstehen jedes Jahr ganz besondere Bindungen, die auch Jahre später noch halten.

Jule, Marie, Sebastian und Moritz
Jule, Marie, Sebastian und Moritz

Marie, Moritz, Sebastian und ich hatten am Wochenende zeitgleich unser letztes Vorbereitungswochenende in Paderborn. Wie bald ich somit nach Ghana fahre, wird mir immer deutlicher und so wächst auch langsam der Vorbereitungsstress, in Bezug auf Visum, Impfungen, Packliste, Förderkreis,....

Aber auch die Neugier und Aufregung steigt, so wie meine eigene Aufregung steigt, wächst vielleicht eure Neugierde, mit wem ich eigentlich nach Ghana reise. Deshalb gibt es jetzt wenigstens mal ein Foto von uns Vieren.

 

Ganz liebe Grüße

 

Eure Jule

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